Armutstourismus in Prenzlauer Berg
Armutstourismusmus ist kein Spaß. Die Elendsbeschau durch Besucher aus priviligierten Erdregionen gleicht einem Menschenzoo. Diejenigen, denen der Ausbruch aus dem Zoo gelingt, werden auf der Flucht in reiche Länder weiterhin wie Tiere behandelt - bzw. als Armutstouristen verspottet. Richtige Touristen aus Gefilden auf der Sonnenseite des Wohlstandsgefälles wohnen umgekehrt in Slums nachempfundenen Hoteldörfern probe. Sie erfreuen sich an der gekauften Illusion, einmal gespürt zu haben, wie es sich anfühlt, Armut zu erleiden, eine Themenparty "Poverty & Starving" zu feiern, oder die Härte eines Sonnenbades auf einem Liegestuhl aus Autoreifen und Drahtgeflecht zu erleben.
Als seriöses Reisemagazin waren wir für Sie, liebe Leser, der Armut andernorts auf der Spur. Dort, wo sich das Elend selbst zur Schau stellt. Wo die Menschen sich aus der Langeweile der Saturiertheit heraus freiwillig und bewusst für Armut entscheiden - selbst wenn sie bloß zu geistiger Armut fähig sind. Dort, wo die Entbehrung auffällt, weil sie sich in den Überfluss einbettet; wo das Leid aber nicht stört, weil der freiwillig Arme nicht bettelt. Unsere Fotoreporter haben für Sie das Berliner Reichenghetto Prenzlauer Berg besucht - zur Adventszeit, wo der Zucker den Armen das Blut versüßt.
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