Hasenstadt Hamburg

25.09.2015 11:52

 

Im Jahre 1241 unterzeichneten die Stadtpräfekten Hans Bellingröhr (Hamburg) und Erik Hansen (Lübeck) den historischen Kontrakt zur Gründung der „Hanse". Die Hanse sind ein Bund niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Verstetigung der kolonialen Interessenwahrung besonders im Ausland war. Neben dem ursprünglichen Handel mit Meisterlampen vor allem aus dem vorderen Orient spielte der Handel mit fleisch- und pelzhaltigen Kleintieren einen zunehmend dominierenden Part. Eine spezielle Rolle kam hierbei den Hasen zu. Sie waren nicht nur als Streichel- und Speisetier nützlich, auch haben die Lauscher der Langohren zahlreiche (jedoch kaum dokumentierte) Eroberungen der Stadt verhindert. Nachdem es gelungen war, die Rammler in Gefangenschaft zu vermehren,  entwickelte sich die „Kaufmannshanse" mählich zu einer „Städtehanse". Dies lässt sich spätestens Mitte des 14. Jahrhunderts anhand von erstmaligen hansischen Tagfahrten („Hansetagen") festmachen, in denen sich die Hansestädte zusammenschlossen und die Geschäftsziele der niederdeutschen Hasenkaufleute bündelten.

Heute gelangen durch den Welthafen auch Großtiere und Menschen in die Stadt, und im Zuge allgemeiner Geschichtsverniedlichung gibt es nur mehr „Hasentage", an denen Eltern ihre Kinder Karnickel liebkosen lassen und damit nur an den kuscheligen Teil der Historie erinnern. Zur Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) wurden die Schmusetiere zu aggressiven Wehrhasen umerzogen, und man schlug in Hamburg besonders viele Hakenkreuze an. Nicht angeschlagen hat jedoch die von den Hasen inspirierte Verteidigungsstrategie des Hakenschlagens, weil die Alliierten Hamburg flächendeckend mit der Operation Gomorrha belegten. Doch das Wissen um fruchtbare Hasenzucht ließ deren zwischenzeitlich durch die Bomben dezimierte Population schnell wieder vermehren. In kollateraler Folge nahm auch die Menschenpopulation wieder zu, und tausende neue Stallungen und Behausungen* konnten entstehen.

Heute ist Hamburg wie jede andere Stadt gezwungen, einen albernen Beinamen zu tragen. Die „Freie Hasenstadt Hamburg" besitzt indes tatsächlich die meisten Grünflächen in der Bundesrepublik Deutschland - 14% des Stadtgebietes sind Grünflächen - allein im Bezirk Hamburg-Mitte stehen 600 Hektar Grasfläche zur Fütterung der Zwerghasen und Riesenkaninchen zur Verfügung. Dort sorgen verhätschelte Kinder für gemähte Wiesen, indem sie ihren Hasenstall auf den Rasen stellen. Und bei gutem Wetter stellen humane Rammler Häsinnen ihrer Spezies nach, von denen sich einige ausweislich ihres T-Shirts als Bunnies bezeichnen. Von außerhalb mümmeln und hasardieren zudem „111 Millionen Tagesbesucher" (Quelle: Internet) in der Hasenstadt herum, schlucken alles, womit man sie füttert und stecken ihre Nasenhaare ins Geläuf von allem und jedem. An Ostern ist es in Hamburg dagegen eher langweilig.

 

* Hibbelige Hipsterbude.

 

Hasen spielen historische Hasenhatz nach (vor modernem Hasengitter). Foto widerrechtlich dem Hamburger Hetzblatt "Bild" entnommen.

 

Nach schneller Liebe Fremdrammlern den Weg versperren.