Malaise Malle
Das siebzehnte Bundesland, in den Archiven: "Mallorca", verfügt mit seiner Kübeldichte und dem täglichen Oberbayern-Ball nicht nur über die am tiefsten im Eimer befindliche Theke der Welt, sondern auch über die promiskesten Promis unter der Sonne. Doch beim Trink-/Beischlaf-/Klatschpressereigen mitmachen darf nur, wem es gelingt, von Kornfeld-Ähren besoffen zu werden, wer Socken mit Einschusslöchern trägt oder ein unbeschlagenes Fohlen ist. Bei den Übrigen sorgen die Ethanolfüllstationen der Hauptstadt Palma immerhin für nierensaftbedingtes Palmwedeln. Daneben gibt es in Mallorca freilich auch all die oft bemühten schönen Ecken und Kanten, doch die gehören ausnahmslos Wohlständlern mit konturreichen Operationsspuren.
Die klamme spanische Regierung hat jüngst das Programm „Mallorca soll spanisch werden“ zugunsten der günstigeren Initiative „Deutsch sein, aber richtig“ eingestellt. Noch mehr Golfplätze sollen den Eingeboren das Wasser ab- und die Existenzgrundlage untergraben; die Deutschen leben schließlich vom Bier. In den paar verbliebenen Stierkampfarenen planen die Behörden den Anbau von Bratwürsten und Grillfleisch, und alle deutschen Umsiedler müssen demnächst an einem Konsumprogramm teilnehmen. Amtsprache wird ein fränkisch-hessischer-sächsischer Spracheintopf, Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor größer null (zwecks identitätsstiftender Hautrötung) verboten und Thomas de Maizière Drogenbeauftragter. Toll.
Ein Muss, wenn man auf Malle einläuft: der Kartoffelgeist für die Hintertür