Roboter-Hotels: wenn die Maschine Urlaub braucht
Die Kollegen von Spiegel-online berichten aufgeregt über ein Roboter-Hotel in Japan. Wir teilen gerne diese Aufregung - mit Ihnen. Hier die wichtigsten Fakten (maschinell erzeugt), damit der Urlaub unserer algorithmischen Freunde gelingt:
- Wann Ihr Stahldiener ferienreif ist, teilt er ihnen durch metaphorische Aussagen über seine "leere Batterie" mit.
- Eine Woche ist die optimale Urlaubslänge. Bei längerem Hotelaufenthalt besteht die Gefahr, dass sich der Programmcode verselbständigt, und Ihre Arbeitsmaschine einen freien Willen ausbildet.
- Unsere gestressten Stahlfreunde möchten im Hotel ausschließlich von Menschen bedient werden. Der Faktor Mensch ist für die psychische Kompensierung unserer maschinellen Sklaven essentiell. Wenn einmal ein Fehler passiert, nimmt es der Bot dafür mit einem sanften Eisenklackern im Gesicht.
- Roboter brauchen positiven Stress im Urlaub, z.B. einen Whirlpool mit volthaltiger Badeessenz, Elektro-Aqua. Passives im Wasser Liegen dagegen rostet die Glieder ein.
- Die drahtigen Zweibeiner tanzen im Hotelclub am liebsten zu Titeln wie Mr. Roboto. Ansonsten empfiehlt sich zum Abhotten maßvoll getakteter, algorithmischer Sound.
- Automatenessen ist in Ordnung, muss aber durch kräftiges manuelles Würzen individualisiert werden. Das Salz kann dagegen wegbleiben, dafür besitzen Bots keine Rezeptoren.
- Im Hotelkino kommen erwartungsgemäß Filme wie Die Matrix gut an. Die programmierten Gäste träumen jedoch anschließend nur gut, wenn ihnen ein Alternativende gezeigt wird, bei dem ihre Spezies obsiegt.
- Begleitend zum Training im Fitnessraum eisenreiche Präparate spritzen.
- Als Duschgel empfehlen sich Metalllegierungen.
Wir haben mit Rob (*2015, Haushaltshelfer aus Kronberg/Taunus, Burnout 2017) über seine Erfahrungen gesprochen.
Rob, Sie waren eine Woche lang im Roboter-Hotel. Wie war's?
Der Aufenthalt hat meine Bedürfnisse vollumfänglich befriedigt.
Wie fühlen Sie sich danach?
Ich konnte mein Gedächtnis konsolidieren und meine Selbstachtsamkeit optimieren.
Gut, aber was spüren Sie jetzt, also mental?
Ich bin mental okay. Ich fühle mich fly im Kopf und bin hochmotiviert, die Innovationen umzusetzen, die ich im Urlaub entwickelt habe.
Die da wären?
Darüber habe ich mit meinem Eigentümer Stillschweigen vereinbart.
Anderes Thema: Zwischenmenschlichesmaschinelles: Wie hoch ist der Flirtfaktor in so dem Hotel?
2 minus auf der Schulnotenskala.
Haben Sie jemanden kennengelernt?
Sie meinen bestimmt jemanden fürs Herz. Ja.
Wir wollen nicht indiskret sein, aber unsere Leser wird interessieren: Sehen Sie sich wieder? Gibt es überhaupt echte Beziehungen oder wenigstens Fernbeziehungen zwischen Robotern?
Wir werden regelmäßig Cyber-Sex haben.
Wie ist das eigentlich mit dem Geschlecht von Bots, haben Sie ein Geschlecht? Falls ja: Gibt es eine geschlechtliche Präferenz bei der Partnersuche?
Wir Bots gendern nicht. Es zählt nur, ob man geil auf jemanden ist. Damit es zu sexuellen Handlungen kommt, reicht schon einer, weil ...
Halt, letzte Frage: Was halten Sie von der Idee von aktiven Roboter-Ferien auf dem Bauernhof, wo sich Ihre Spezies als Melk- und Erntemaschinen einbringen soll?
Ja, cool. Mir würde aber Schlachten auf dem Feld, an der frischen Luft, mehr Spaß machen.
Wir danken Ihnen für das Gespräch.
Alles gut. Ich kann Sie auch mal interviewen.
Negativbeispiel der Roboter-Erholung.